Wildnisschule in Leipzig

Was macht eigentlich der Rotfuchs übers Jahr?

Wenn im November der Raureif über Laub und Zweige kriecht, beginnt für die jungen Rotfüchse (Vulpes vulpes) eine harte Zeit: Sie müssen lernen, auf ihren Streifzügen Straßen und Autobahnen sicher zu überqueren und sich vor Jagdbegeisterten in Acht zu nehmen. Leider überstehen nur die wenigsten ihren ersten Winter.

Rotfuchs

Lebenserwartung: In Gefangenschaft können Füchse bis zu 13 Jahre alt werden.

Dennoch sind Rotfüchse in Deutschland nicht gefährdet, denn die klugen Räuber sind extrem anpassungsfähig. Da sie quasi alles fressen, was ihnen vor die Nase kommt, fühlen sie sich sowohl auf dem Land als auch in der Stadt pudelwohl.

Rotfuchs stielt Rucksack

Frech: Füchse sind neugierig und unerschrocken. Sie sollten nicht gefüttert werden, weil sie dadurch ihre Scheu vor dem Menschen verlieren. Das kann zu gefährlichen Situationen führen.

Rotfüchse halten keinen Winterschlaf. Sie suchen sich zwar einen schützenden Unterschlupf, doch sie gehen täglich auf Futtersuche. Zwischen Dezember und Januar durchstreifen die Rüden große Gebiete, um eine Fähe zu finden. In der Paarungszeit ist dann häufig ein lautes Keckern und Bellen zu hören.

Fuchssprung im Schnee

Typischer Fuchssprung: Im Winter stürzen sie sich kopfüber in den Schnee, wenn sie darunter eine Maus gewittert oder gehört haben.

Im März und April kommen drei bis sechs Welpen zur Welt. Die Kleinen sind blind und taub und werden von der Mutter vier Monate lang liebevoll umsorgt, bis sie schließlich selbstständig sind. Obwohl Füchse als Einzelgänger gelten, leben sie häufig in Familienverbänden zusammen, die aus den Elterntieren, den Jungen dieses Jahres und dem Nachwuchs aus dem Vorjahr bestehen. In diesen Gemeinschaften lernen die Kleinen spielerisch, worauf es später ankommt – möglicherweise auch, wie sie den Autoverkehr meistern können.

Junger Rotfuchs

Kinderstube: Jungfüchse kommen in einem guten Versteck zur Welt. In der Natur quartiert sich die Fuchsmutter gern in noch bewohnte, weitverzweigte Dachsbauten ein. In der Stadt tuts wiederum auch ein stillgelegtes Abflussrohr oder ein ruhiger Keller.

Übrigens: In den Achtzigerjahren wurden die Rotfüchse massenhaft von der Tollwut dahingerafft. Auch Angriffe und Übertragungen auf den Menschen blieben nicht aus. Deshalb starteten die Bundesländer 1983 eine deutschlandweite Impfkampagne, in der über viele Jahre hinweg flächendeckend Impfköder ausgebracht wurden. Das Ergebnis: Seit 2008 gilt Deutschland nach den Kriterien der Weltorganisation für Tiergesundheit als tollwutfrei. 

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