Das ganze Jahr über hat der Eichelhäher schon Baumsamen verbuddelt: mal hier eine Eichel, mal dort eine Buchecker. Doch im Oktober, wenn Eichen, Rotbuchen und Hainbuchen ihre reifen Früchte massenweise fallen lassen, läuft er zu Hochtouren auf. Bis zu 5.000 Löcher gräbt er, um Eicheln, Bucheckern und andere Samen zu verstecken. Dabei braucht er längst nicht alle, um satt zu werden. Aus vielen seiner angelegten Verstecke wachsen später junge Bäume heraus.

Haps!: Bis zu 10 Eicheln kann der Eichelhäher in seinem Kropf transportieren – und noch eine weitere im Schnabel.
Dabei merkt sich der Eichelhäher anhand von markanten Bäumen, Büschen oder Hügeln sehr genau, wo er seine Schätze versteckt hat. Im Winter und im darauffolgenden Frühjahr findet er sie zielsicher wieder.
Doch der Eichelhäher sammelt nicht nur fleißig, sondern stibitzt auch gern: Beobachtet er ein Eichhörnchen, das gerade emsig Nüsse versteckt, plündert er kurz darauf ungeniert die frisch gefüllte Vorratskammer. Im Frühling raubt er sogar den Singvögeln die Eier und Jungtiere aus dem Nest.

Gut zu Fuß: Der Eichelhäher ist mit Raben und Krähen verwandt. Im Flug wirkt er etwas schwerfällig, aber er ist ein geschickter Kletterer.
Und auch den Greifvögeln kommt er frech: Er kann hervorragend die Stimmen von Mäusebussarden und Habichten nachahmen. Damit sorgt er im Wald oft für Verwirrung.
Doch so unverfroren der Eichelhäher auch ist, sobald Gefahr droht, schlägt er lautstark Alarm. Von seinem Kreischen gewarnt, ziehen sich die Waldtiere dankbar zurück. Da ist es schon in Ordnung, dass er mal hier und da eine Nuss mitgehen lässt.

Jungenaufzucht: Zwischen April und Juni schlüpfen 3 bis 5 Jungvögel. Die Kleinen sind Nesthocker und verlassen ihren Platz erst, wenn sie schon richtig fliegen können. Sie können bis zu 15 Jahre alt werden.
Übrigens: Unsere mitteleuropäischen Eichelhäher ziehen im Winter nicht in den Süden. Schließlich haben sie sich einen immensen Vorrat angelegt. Aber wir bekommen Besuch von den Hähern aus Nordeuropa, die ihrerseits fleißig beim Bäumepflanzen mithelfen.

Glücksfedern: An den Seiten schmücken blau-weiß-schwarz gestreifte Federn das sonst eher schlichte Federkleid.
Zum Weiterforschen:
- Eichelhäher. Garrulus glandarius, NABU Deutschland
- Der Eichelhäher, Brodowski Fotografie
- Eichelhäher. Der Wächter des Waldes, Deutsche Wildtierstiftung
- Waldkauz wird von Eichelhäher attakiert. Eifel bei der Dohr 8.5.2017, YouTube
- Eichelhäher, YouTube
- Eichelhäher und Elstern in absoluter Nahaufnahme auf der Terrasse, YouTube
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