Wenn im Juni die Wildblumen in allen Farben erstrahlen, ist der Kleine Fuchs (Aglais urticae, Synonym: Nymphalis urticae) auf den pinken Blüten von Kratzdistel und Wasserdost zu sehen. Der organge Schmetterling hat sich gerade erst aus seiner Puppe geschält und fliegt nun über die sonnigen Sommerwiesen.
Ihm steht eine sorglose Zeit bevor. Er darf umherschaukeln und seinen langen Rüssel in duftende Blütenkelche tauchen.

Prächtig gefärbt: Seine Fühler sind schwarz-weiß geringelt, und mit seinem langen Rüssel kommt er auch in tiefe Blütenkelche. (Foto: andyballard, pixabay)
Wenn diese Futterquellen im Herbst versiegen, sucht er sich ein Winterquartier. Oftmals findet er Schutz in schmalen Spalten von Bäumen, aber auch Dachböden, Keller und Insektenhotels nimmt er gerne an.
Der Kleine Fuchs ist in besonderem Maße "wetterfühlig". Sobald im Februar die ersten warmen Tage anbrechen, schaukelt er wieder los.

Unscheinbare Unterseite: Sobald er sich hinsetzt, klappt er schnell die Flügel zusammen. Seine Unterseite ist bräunlich gemustert. (Foto: wenzlerdesign, pixabay)
Im April legt das Weibchen 50 bis 200 grüne Eier auf die Blattunterseite von sonnig stehenden Brennnesseln. Die Raupen – kleine stachelige Ungeheuer – vertilgen nun in großen Gemeinschaften diese Blätter und bilden dabei weißliche Gespinste.

Stachelig: Als Raupe trägt er schwarze und gelbe Streifen. Frisch gehäutet sind oftmals auch die Stacheln gelb. Vögel verschmähen die Raupen, lieben aber die Puppen. (Foto: ariesa66, pixabay)
Fressen, schlafen, häuten, fressen, schlafen, häuten... Etwa einen Monat lebt die Raupe des Kleinen Fuchses wie im Schlaraffenland. Dann hängt sie sich kopfüber an einen Stängel und streift ein letztes Mal die alte Haut ab. Nun sieht sie aus wie eine Puppe. Je nach Temperatur verwandelt sie sich binnen vier bis acht Wochen in den Falter, der dann im Juni über unsere Sommerwiesen tanzt.

Großer Fuchs: Der Große Fuchs (Nymphalis polychloros) sieht dem Kleinen Fuchs sehr ähnlich. Allerdings hat er keine dunklen Dreiecke auf den unteren Flügeln und auf den oberen Flügelkanten fehlen die weißen Flecken. Außerdem ist er nur sehr selten anzutreffen. (Foto: Detroitius, pixabay)
Übrigens: Der Kleine Fuchs wird auch Nesselfalter genannt. Diese Bezeichnung steckt sogar in seinem lateinischen Namen Aglais urticae, denn urtica bedeutet Brennnessel. Wenn du den hübschen Schmetterling unterstützen möchtest, lasse in deinem Garten also ein paar wilde Nesseln für die Raupen stehen und pflanze Disteln und Wasserdost für die Falter an.
Zum Weiterlesen:
- Prachtkerl und Trommelkünstler. Der Kleine Fuchs (Aglais urticae), NABU Deutschland
- Kleiner Fuchs (Aglais urticae), Deutschlands Natur. Der Naturführer für Deutschland
- Kleiner Fuchs schlüpft aus seiner Puppenhülle, YouTube
- 1000 und 1 Flügelschlag kleiner Fuchs Schmetterling, YouTube
- Aglais urticae, YouTube (tolle Nahaufnahmen!)
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